Leonce und Lena am Theater Marburg

Im kleinen, eher beschränkt aufgeklärten Königreich Popo sitzen die Bienen träg an den Blumen. Der Sonnenschein liegt faul auf dem Boden, und Prinz Leonce wird vor vollendete Tatsachen gestellt: Der König will ihn mit Prinzessin Lena vom Königreich Pipi verheiraten.

Doch die Ehe mag der Prinz nicht eingehen. Er flüchtet mit dem arbeitsscheuen Valerio nach Italien. Unterwegs treffen sie Lena und deren Gouvernante. Ohne zu wissen wer sie sind, verlieben sich Prinz und Prinzessin ineinander.

Und noch während die hungernden Bauern in Popo gezwungen werden, eine Hochzeitszeremonie einzustudieren, tauchen vier Gestalten an den Grenzen des Landes auf…

Bekannt wurde der 1813 im hessischen Goddelau geborene Georg Büchner als 20-jähriger Gießener Student durch die Veröffentlichung des „Hessischen Landboten“, einer revolutionären Flugschrift, die die politischen Verhältnisse im feudalen Großherzogtum Hessen anprangerte und ihm eine steckbriefliche Verfolgung einbrachte.

Das 1836 in Straßburg entstandene, aber erst 1895 in München uraufgeführte Lustspiel „Leonce und Lena“ unterscheidet sich stark von Büchners anderen Werken „Dantons Tod“, „Lenz“ und „Woyzeck“. Die Leichtigkeit und die märchenhaften Züge sollten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Dramatiker auch ein ernsthaftes gesellschaftskritisches Anliegen verfolgte.

Georg Büchner starb 1837 im Alter von nur 23 Jahren in Zürich, wo er zuletzt als Privatdozent lebte.

Besetzung:
Regie/Ausstattung: Karl Georg Kayser
Dramaturgie: Annelene Scherbaum
musikal. Einstudierung: Christian Keul
Regieassistenz: Janina Wolf

König Peter – Stefan Gille | Prinz Leonce – Michael Köckritz | Prinzessin Lena – Franziska Endres | Valerio – Sascha Oliver Bauer | Die Gouvernante – Franziska Knetsch | Rosetta – Regina Leitner | Präsident d. Staatsrats/Hofmeister u.a. – Peter Meyer | 1. Staatsrat/1. Polizist u.a. – Daniel Sempf | 2. Staatsrat/
2. Polizist u.a. – Florian Federl | Volk – alle